Steinflechte

Januar 03, 2022

Steinflechte

Wir wollen diesmal eine etwas andere Betrachtungsweise für alte Gartenbrunnen liefern. Schon seit vielen Jahren ist mir die schöne Oberfläche meiner alten Granitbrunnen, Pfosten und Platten ins Auge gestochen. Nicht nur die Meissel- und Gebrauchsspuren verschönern oberflächlich das von Hand geschaffene Gut. Grellbunt leuchtend, feuerrot oder in strahlendem Gelb überzieht eine nicht endend wollende Anzahl verschiedenster Organismen die Oberfläche unserer alten Ware. Bei genauerer Betrachtung gibt es doch deutliche Unterschiede in der Wuchsart, der Farbgebung und der Anzahl der Bewohner. Am Anfang brachte ich den Dampfstrahler in Stellung und spritze druckvoll den Trog in Minuten in seinen Ursprungszustand zurück. Ich wollte einfach nur die lästige Steinflechte entfernen. Leuchtend hell, fast schon neuwertig stand er wieder vor mir und brachte mich zum fast ebenso zum Strahlen. Der ganze „Dreck" wurde somit professionell entfernt und der kleine Kosmos, in vielen Jahrzehnten entstanden, landete im Gulli.
Mittlerweile sehe ich das anders. Mich erfreut die intensiv farbige, an manchen Stellen mit Moos und Flechten überzogene Oberfläche mehr als der blanke Stein. Das Zusammenspiel aus dem laufenden Brunnenwasser, Witterungseinflüsse und Bewuchs, kleinen Tierchen und Insekten bilden eine eigene Welt, die mir große Freude bereitet.

Moos Flechte
Flechten am Stein


Die Steinflechten werden gebildet von Pilzen, die sich als Partner für eine Lebensgemeinschaft entweder eine Cyanobakterie oder eine Grünalge suchen. Keiner der Partner könnte sich ohne den anderen alleine ernähren und würde eingehen. Die Pilze besorgen Wasser und Mineralstoffe und die Algen oder Bakterien verschaffen durch die Photosynthese der Gemeinschaft Stärke und Zucker. Man nennt diese Verbindung eine Hunger-Symbiose. Steinflechten im Garten können bei günstigen Umwelteinflüssen mehrere hundert Jahre alt werden. Sie wachsen sehr langsam und sind gegen Umweltgifte und Luftverschmutzug extrem empfindlich. Leider findet man heutzutage in den Städten so gut wie keine dieser Doppelorganismen vor. Namentlich unterscheiden kann ich diese Wunder der Natur leider nicht. Es gibt davon tausende verschiedene Arten auf Steinen, Mauern, Bäumen und Pflanzen. Mir bereiten sie seit vielen Jahren Freude und ich lasse die Oberfläche meiner Brunnen am Liebsten wie die Natur sie im Laufe der Zeit verändert bzw. verschönert.

Flechte Moos
Steinflechten



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